Gleich zwei Poetry Slams gab es in Augsburg im Januar zu erleben. Ganz nebenbei kam auch noch Sarah Hakenberg mit einem gefeierten Soloauftritt nach Augsburg. Viel los also für Augsburgs Slam Community – und trotzdem konnten keine Ermüdungszeichen gespürt werden. Ganz im Gegenteil – schon wieder platzte die Mühle aus allen Nähten, un deinige Gäste, die nicht den Vorverkauf genutzt hatten, mussten traurig wieder abziehen. Kein Wunder, denn Hochkarätiges versprach der Abend! Mit Felix Römer (Berlin), Adrienne Bogdan (Witzenhausen) und Dominique Ronashausen (Marburg) und einer genialen Augsburger Poetenrunde gab es wirklich was zu erleben!
Den ersten Block eröffnete Nero Kinski mit einem offenen Brief an Ihren Klassenleiter. „Sehr geehrter Herr Kitzler“, hob sie an und beschwerte sich über den Namen, den pubertierende Jugendliche die Schamensröte ins Gesicht treibt. „Ist das eine verschlüsselte Botschaft, oder was?“ Frei nach diesem Motto kümmerte sich auch Albrecht Rau um das Thema „Frau XYilantis“ und las diverse, nun ja sagen wir mal Liebesgedichte vor. Mit „Ego liebt ich“ bei dem ganz nach Woody Allans Bonmot „Selbstbefriedigung ist Sex mit einem Menschen, den man wirklich liebt“ der Traumpartner man selber ist und „Samstag Nacht“. Ihm folgte Felix Römer. Er performte „Wie ich einmal fast so wie die anderen geworden bin“ – und gottseisgedankt dann doch wieder nicht. Elli Tsoures schloss den ersten Block und las „Die niedliche Geschichte über den allerbesten Opa der Welt“. In dieser Story macht sich die Protagonistin mit der „List der Duplomatie“ auf den Weg, den allerbesten Opa der Welt zu finden, damit ihre Oma endlich wieder glücklich werden kann. Felix Römer wurde ins Finale geklatscht.
Die Marburgerin Dominique Ronshausen startete den zweiten Block. Mit „Einfach nur“ will sie einfach nur die Feundin sein. „Weißt Du, wie weit es schon mit uns gekommen ist? Es gibt Erbsen zu Mittag!“ Dabei möchte sie vielmehr der Schokoladenguß sein… Michael Friedrichs folgte. Er will auch einfach nur Freund sein. Und zwar auf Facebook. Er stellte kurz – nach einem süßen Gedicht über Enkel „Luca“ und Warnhinweisen vor Kindern – seine Facebook-Freunde vor. Sehr amüsant! Adrienne Bogdan präsentierte aus ihrer „Trilogie der drei lustigen Zwei“ ein Liebesgedicht. „Während Du schliefst / hub ich Goldschätze aus / … / hab ich über uns nachgedacht / und still und leise meine Sachen gepackt“. Heike Tetzner – schon Ewigkeiten nicht mehr beim Augsburger Slam gesehen und dann gleich wieder auf die Bühne – rockte einen Punksong „Deutschland ein Wintermärchen“: „ausgestoibt und ausgehubert / verharzt und verreckt“. Viel Applaus für Dominique Ronshausen, die ins Finale einzog.
Dort traf sie dann auch gleich Felix Römer, mit dem sie sich ein heißes Battle lieferte. Während auch er das Freundesthema aufgriff („Freunde, die einem auf den Sack gehen“), brachte Dominique ein Freundschaftsgedicht: „Zeitverdichter“ – gewidmet Felix Römer. „Du Herz-In-Den-Augen-Träger!“ Tosender Applaus für beide Slammer. Es war kein Ausklatschen des Ergebnisses möglich – also Doppelsieg für Felix Römer und Dominique Ronshausen! Gratulation!
3 Responses
[…] Friedrichs hatte ja bereits im Januar-Slam über seinen Enkel Luca ein Gedicht geschrieben. Dem ersten Gedicht lies Friedrichs ein Update […]
[…] der zweite Block beginnen. Den Beginn machte Dominique Ronshausen aus Marburg, die uns zuletzt im Januar in Augsburg verzaubert hatte. Folgend ihr […]
Wie witzig, dass die beiden zusammen gewonnen haben. Glückwunsch! Wer wurde denn beste/r Augsburger/in?