Bamberg (Nils Rusche), Innsbruck (Stefan Abermann), München (Grög!) und Wetzlar /Almuth Nitsch) – zum Augsburger Slam kommt man von weit her. Aber auch die Augsburger Lokalmatadoren sind nicht ohne und bringen jedes Mal wieder geniale Texte mit, die selbst weit gereiste Slammer ins Schwitzen bringen können. Beim Battle der Poeten ging es auch im April heiß her! Ein äußerst kurzweiliger Abend war am 18.4. auch dieses Mal garantiert…
Erster Block
Für Almuth Nitsch aus Wetzlar und Siegerin des Dezember 2007-Slams ist alles rosa. Zumindest wenn man ein Mädchen ist. Denn: „Jungs sind hellblau und saudoof!“ „Ach!“, so endete Nitsch, „wäre ich nur bunt geworden!“ Ein fulminanter Start in den ersten Block, sehr amüsant! Die zweite Slammerin am Abend war Matylda, die zwei Frühlingsgedichte mitgebracht hatte, darunter „Zustand“: „Schwer ist es Dich zu lieben, noch schwerer ist es, es nicht zu tun!“ Ihr folgte der Münchner Meister cholerischer Alltagslyrik, Grög. Er erregte sich in seinem meisterlich gereimten Gedicht „Ruhe in der kleinen Stadt“ (was nicht auf Augsburg gemünzt war) über Laubblasgeräte und einem daraus resultierendem Nachbarschaftskrieg. Endlich wurde geklärt, warum Frührentner „Frührentner“ heißen: Weil sie nämlich so früh aufstehen, um Lärm zu machen! Sabine Schellinger schwärmte in „Der neue Zahnarzt“ für den Halbgott in weiß. Ein Zahnklempner zum Verknallen – sehr lustig! Das Publikum klatschte Almuth Nitsch ins Finale.
Zweiter Block
Michael Friedrichs präsentierte seinen Text, den er im Nuyorican Poetry Slam (New York) vorgetragen hatte: „I’m Mike from Augsburg, close to Munich (…) not a huge capital, but with enough Kapital!“ Thomas Laschyk, zum ersten Mal auf der Augsburger Slambühne, hatte Gedichte mitgebracht, davon eines, das sich quasi von alleine schrieb – „Ein Genie irrt sich nie!“ Der Innsbrucker Autor Stefan Abermann stellte „Helden des Alltags vor“, Menschen mit ungewöhnlichen Namen und deren Leiden. Wie zum Beispiel Rosa Schlüpfer, Angela Busen oder Hertha Ficken. (Nur noch ganz nebenbei: Abermann organisiert die Innsbrucker Lesebühne „Text ohne Reiter“). Letzter am Abend: Nils Rusche (Bamberg, Mitglied vom Team Schreibstoff) mit seinem Gedicht „Fünf“. „Wir stehen im Licht und blinzeln und wissen nicht, welcher Weg zu gehen ist.“
Finale
Im Stechen der beiden Sieger der ersten beiden Blöcke trafen dann Almuth Nitsch und Stefan Abermann aufeinander. Nitsch wählte einen politischen Text gegen das neue Fernmeldegesetz, der durchsetzt war mit Codewörtern wie „Bombe“, „Terror“ und „Taliban“, um dem zunehmenden Überwachungsstaat ein Schnippchen zu schlagen. Abermann setzte auf einen lustigen Text über seine fiktive Freundin, die so schnarcht, das einem eine Ader im Gehirn platzt und der Schließmuskel versagt… Nach mehreren Jurybefragungen einigte man sich auf Unentschieden. So hat der April-Slam einen Doppelsieg von Almuth Nitsch und Stefan Abermann! Gratulation!
Der nächste Slam findet am 9.5. statt – mehr Infos auf der Webpage des Augsburger Poetry Slams.
2 Responses
[…] blöd, Miau! Thomas Laschyk performte einen Text, den regelmäßige Besucher des Lauschangriffs schon gehört hatten: Zunächst gab es die Erläuterung, wie es zum Text kam, wie sich nichts einstellen wollte und […]
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