Wie schon in meinem Blogg vom 30.5.2005 berichtet, gibt es einen neuen Diskussionsbeitrag für einen weiteren Standort für die neue Stadtbücherei. So hat nun am 1.7. die Stadtratsfraktion der FBU einen Vorschlag für die Nutzung des Ulrichsbaus als Stadtbücherei ins Spiel gebracht. Die Entwürfe des Augsburger Architekturbüro Schulz und Partner sehen vielversprechend aus.
Auch scheint die herrschende Regenbogenkoalition durch die Abgabe von 13.500 Unterschriften am 30.6. unter Druck geraten zu sein und endlich aktiv zu werden: Bei der letzten Sitzung des Stadtrates vor der Sommerpause soll am 28. Juli der Antrag der von uns gegründeten Bürgerinitiative übernommen werden. Ob dabei die Durchführung eines Bürgerentscheides tatsächlich überflüssig würde, wird noch von den Verantwortlichen der Bürgerinitiative diskutiert. Denn Stadtratsbeschlüsse wurden durchaus schon öfters wieder relativiert oder rückgängig gemacht.
Neben dem Umzug der Stadtbücherei in das Ulrichshaus beantragen die FBUler auch den Umzug der Musikhochschule, die derzeit im Limbächer-Haus (Maximilianstraße) gegen Mietzahlung untergebracht ist: Die Stadtmetzg sei von Größe und Lage bestens geeignet, so FBU-Stadtrat Hermann Knipfer, der Schule eine neue Heimat zu bieten. Des Weiteren könnte die Stadt für das städtische Gebäude Mieteinnahmen erzielen.
Die vorgelegten Entwürfe sehen spannend aus – auf der Webpage der Bürgerinitiative “Neue Stadtbücherei – Jetzt!” finden sich größere Abbildungen, wie auch der Bericht der Augsburger Allgemeine. Ein Schwerpunkt der Überlegung sei eine “Kulturachse” zwischen Kresslesmühle, Stadtmetzg (dann mit der Musikhochschule) und Stadtbücherei zu spannen, die sich natürlich in die andere Richtung weiter zur Komödie in der Altstadt und der Roten-Tor-Anlage (Freilichtbühne) spannen liesse.
Wie das von der Stadt beauftragte Gutachten wohl ergab (es wurde bislang immer noch nicht von der Stadtregierung veröffentlicht, sondern im Geheimen nach Alternativen gesucht, um sich nach einer Serie von peinlichen Niederlagen nicht schon wieder in der Öffentlichkeit zu blamieren), ist die Stadtmetzg nicht für eine Nutzung als Bibliothek aufgrund zu hoher Umbaukosten und zu geringer Nutzungsfläche geeignet.
Sowohl die Umbaukosten für das Ulrichshaus, die auf 5 Millionen von der FBU geschätzt werden, wie auch die Nutzungsfläche von über 4.000 Quadratmeter sprechen für diese Lösung. Die Bürgerinitiative will sich jedoch mit einer Wertung der unterschiedlichen Orte zurückhalten. Angetreten ist sie für die folgenden Kriterien: Größe über 4.000 Quadratmeter, stadtmittig gelegen und Realisierung bis 2008. Das seien die einzigen Kriterien, an denen die verschiedenen Vorschläge gemessen werden sollen.
Mehr Informationen gibt es stets aktuell unter der Webpage von unserer Bürgerinitiative für eine neue Stadtbücherei in Augsburg: http://www.neuestadtbuecherei.de
One response
[…] Was lange erwartet wurde und schon längst hinter der Hand gemunkelt wurde: Die Stadtmetzg ist nun definitiv als Standort für die neue Stadtbücherei ausgeschieden. Mit Umbaukosten größer 20 Millionen wurde dieses Projekt für Augsburg unbezahlbar. Nun überrascht die SPD mit einem neuen Vorschlag: Die Augsburger Stadtbücherei könnte in die Augsburger Komödie inmitten der Altstadt einziehen. Erst letzte Woche hatte die FBU den Ulrichsbau als möglichen Standort vorgeschlagen. Bereits gestern wurde der Vorschlag der Augsburger Regenbogen-Koalition vorgestellt. Finanzierungsmodell ist eine Public-Private-Partnership (PPP), die im Endeffekt auf ein Leasing- oder Mietkonzept hinauslaufen wird. […]