Georgia Popplewell aus Trinidad &Tobego ist die Geschäftsführerin von Global Voices. Soeben hat sie hier ihr Projekt vorgestellt, das grob gesagt ein unkommerzielles Bürgermedien-Projekt ist. Global Voices stellt die globalen Diskussionen im Internet zusammen und verschafft so Menschen Gehör, die von anderen Medien oft vergessen werden. Blogger aus der ganzen welt schreiben hier über die wichtigsten Geschichten, die in ihren Ländern gerade aktuell sind.
Durch neue Werkzeuge ist es nicht mehr zwangsläufig so, dass die Meinungsäußerung von denen kontrolliert wird, die veröffentlichen und verteilen können, oder von Regierungen, die die Gedanken- und Kommunikationsfreiheit einschränken könnten. Jetzt hat jeder die Macht der Presse. Jeder kann der Welt seine Geschichten erzählen: und das nicht nur in einer Sprache. Neben Englisch ist auch die Page auf Bengalisch, Chinesisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Russisch im Netz.
Global Voices-Redakteure stellen an jedem Wochentag 5-10 der interessantesten Blogartikel aus ihrer Region zusammen. Längere Artikel, die sich mit den Themen der Blogger aus ihren Löndern befassen, werden von Übersetzern, Redakteuren und freiwilligen Helfern im Weblog veröffentlicht. Ergänzend zu dieser Website hat Global Voices einen „Advocacy Director“, der den Menschen hilft gehört zu werden, wenn einflussreiche Gruppen sie daran hindern wollen.
Die Ziele von Global Voices:
- Aufmerksamkeit auf die interessantesten Konversationen und Perspektiven lenken, die weltweit in den Bürgermedien veröffentlicht werden – Texte, Fotos, Podcasts, Videos und andere Formen von Graswurzel-Medien.
- Die Veröffentlichung von weiteren Stimmen erleichtern. Durch Ausbildung, Online-Anleitungen und Veröffentlichungen, die die Möglichkeiten vorstellen, sich mit kostenloser und Freier Software auf der ganzen Welt sicher zu äußern.
- Einstehen für die freie Meinungsäußerung auf der ganzen Welt und die Rechte von Bürgerjournalisten schützen, über Ereignisse und Meinungen berichten zu können – ohne Angst vor Zensur oder Verfolgung.
Aktuell beschäftigt Georga Poplewell, wie denn die Bezahlung von Autoren die auf der ganzen Welt verstreut sind, aussehen kann (regional unterschiedlich oder alle gleich, was aber nicht auf die Lebensumstände und -Kosten eingeht?), ob die Aufteilung nach Regionen überhaupt richtig ist (sollten nicht alles was von allen mitbekommen?) – hat aber noch keine Antworten auf diese globalen Fragen. In der Diskussion jedoch war sie schwach. Auf die Frage, wie sie den sicherstellt, gerade aus komplizierten Regionen mit komplexen Verhältnissen, die „richtigen“ Berichte (also sowas ähnliches wie Wahrheit) zu erhalten, konnte sie auch nur weich antworten, dass die Blogosphäre das halt bewerten muss. Auch ist sie mit der Kooperation mit dem News-Händler und -Verwerter Reuters nach der Ansicht von vielen Besuchern der Konferenz auch nicht wirklich neutral, sondern jetzt auch in einer kommerziellen Abhängigkeit. Trotzdem ein Projekt, das man sich näher anschauen sollte.
Global Voices:
One response
Super, deine aktuellen Berichte von der Ars Electronica! Du bist also in Linz? Ich wollte auch immer schon mal hin, habe aber nie Anfang September Zeit.