Im “abraxas” fanden vom 3. auf den 5. November bereits zum vierten Mal das lab.30 statt. In den unterschiedlichen Räumen des Augsburger Kulturhauses fanden ganz unterschiedliche audiovisuelle Konzerte und in der Ausstellungshalle eine kleine, aber sehr feine Ausstellung statt.
Die Ausstellung unter dem Motto “Arbeitsspeicher” war ein echter Knüller und brachte einen Hauch der Linzer Ars Electronica nach Augsburg. Hier ist besonders die Installation “Echo Maschine” hervorzuheben. Das Salzburger Duo Gianni Stiletto & Simonex haben eine kongeniale interaktive Sound-Bild-Installation gebaut, die akustisch und visuell die in ihrer näheren Umgebung geäußerten Artikulationen der Betrachtenden verarbeitet. Die geäußerten Gesten werden über Kameras aufgezeichnet und synchron zum Sound prozessiert. Worte, Klänge, Geräusche verdichten sich zu einer interaktiven Collage. Je nach Kontinuität des Klanggeschehens wird das Material in neuen Schleifen und mehreren Schichten übereinander arrangiert.
By the way: Simonex ist übrigens für Augburger keine Unbekannte, studierte sie doch auch hier mehrere Jahre Grafikdesign an der Fachhochschule für Kommunikationsdesign bevor sie in Düsseldorf abschloss und nun in Salzburg an der FH Dozentin ist.
Ein besonderes Highlight ist die “Schaukelade“ der beiden Augsburgerinnen Stefanie Grüner und Astrid Müller. Die beiden Absolventinnen der Augsburger Fachhochschule, Studiengang Multimedia, haben eine Schaukel gebaut, mit der man sich in die weite Welt schwingen kann. Wagt sich der Besucher auf die Schaukel, steuert er durch seine Bewegung die ihn umgebende Bilder- und Audiowelt. Die Bilder passen sich so, in Geschwindigkeit, Rhythmik und Anmutung an das zeitliche und physikalische Schaukelverhalten an. Jeder Besucher erlebt sein individuelles Abenteuer, indem er seinen Höhenflug über Häuser, Wiesen, Wälder und Berglandschaften lenkt. Klasse!
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Veranstaltung waren jedoch die Konzerte, von denen ich jedoch nur aufgrund eines Linz-Besuches den dritten Tag mitbekam, und so keine ausführliche Kritik schreiben kann/will. Einen guten Überblick findet sich jedoch auf der Webpage der Veranstalter des lab.30.
Fazit: lab.30 hat sich zu einem interessanten Festival gemausert und es wird spannend werden, zu sehen, wie sich diese Veranstaltung in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird!
Siehe auch meine beiden Artikel über die Ars 2005: Erste und Zweite Lieferung).
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[…] lab.30 – Augsburgs kleine Ars Electronica (11.6.2005) […]