Vier Männer gegen vier Frauen am 19.3., rasante Wechsel, lustige Texte – klasse! Der Lauschangriff, ausnahmsweise mal ein Donnerstag-Slam, war ein voller Erfolg. In der ausverkauften Kresslesmühle kämpften engagiert Autoren aus Augsburg, Berlin, Donauwörth und Wuppertal gegeneinander.
Gewinnerin war eine bereits mehrfach Gefeierte…
Den Auftakt machte Christiane Freitag mit „Das Heimspiel“. Eine Gruppe von Jungs macht sich auf zum großen Spiel. Beachtenswerte Rückpässe, Flanken, Fouls! Und dabei geht alles nur um das Anmachen von Frauen in einer Disco. Fantastisch! Als zweiter Poet kam Kalchy aus Donauwörth dran – lange nicht mehr gesehen in Augsburg! Er hatte mehrere Gedichte dabei: „Du Misantroph!“, „Erkenntnisse“ und „Was ist das Leben?“: ist Zukunft, ist Leben. Marta D. Bednarczyk (Nürnberg) hatte ich beim National Slam in Zürich zum ersten Mal erlebt – absolut spannend und frisch. Auch in Augsburg hatte Sie mit „Waldemar“ eine klasse Story! Auch wenn ihre Chefin und die Arbeit super nerven – dank ihrem Mitbewohner Waldemar macht sie gerne Überstunden! Sehr lustig! Michael Friedrichs hatte eine Stimme gehört – es war die von Jakob Fugger, der sich übel über die aktuellen Verhältnisse in Augsburg beschwerte. Eine Abrechnung zum Fuggerjahr. Köstlich.
Die zweite Runde wurde von Michael Feindler aus Wuppertal eröffnet. Der junge Slammer und Kabarettist bediente die tragische Schiene und präsentierte sein Gedicht über die Deutsche Bahn. Ein Suizif auf den Gleisen führt zu einer Kettenreaktion und führt zu einer eskalierenden Kettenreaktion. Ihm folgte Steffi, die sich Gedanken über den Humor. Den es gibt Humor und Witze. Männer können nur Witze. Ihr zweiter Text handelte von einem Stadtbesuch mit ihrem zweijährigen Sohn und unmöglichen Reaktionen von Mitmenschen. Sehr lustig! Peh kommt aus Berlin und war ja schon mehrmals in Augsburg. Viele werden sich noch an den Open Air Slam der Architekturtage hinter dem Augsburger Rathaus erinnern, bei dem sie Augsburg verzauberte. Peh ist auch die Gewinnerin des Augsburger abc Brecht-Slams von 2008. Mit http://www.youtube.com/watch?v=sOcr_Fwd5Lk gewann sie sogar die zweite Runde des Arte-Web Slams 2008. „Was hast Du so in den letzten Jahren gemacht?“ Mein Haus, mein Mann, mein Auto: Sie entzieht sich dem Wettkampf und freut sich, dass sie unabhängig geblieben ist. Den Abschluss machte Albrecht Rau mit einem Gedicht über den „Pflasterstein“: „wenn’s gut geht, schlägt er ein / … / wenn man Glück hat bleibt die Strafe milde“!
IM Finale trafen sich dann ausnahmsweise drei Autorinnen: Marta D. Bednarczyk, Peh und Michael Feindler. Marta machte sich über die nerdige Liebe eines Computerfreaks lustig, Michael präsentierte ein Gedicht zur Finanzkrise und Peh stellte sich vor, wie es wäre, noch einmal sechs Jahre alt zu sein. Tosender Applaus für alle – schließlich die Einigung auf Peh! Gratulation!
Der nächste Slam findet im Rahmen des Modularfestivals am 4.4. im Capitol Club, dann regulär am 17.4. wieder in der Kresslesmühle statt. Alle Termine und Gewinner der letzten Jahre unter www.slam-augsburg.de
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[…] ausgesprochen treffsicher ergänzen. Schon zweimal besuchte er Augsburg als Slammer – im März und zuletzt auch siegreich den November-Slam 2009. Nun hatte ich ihn am 13.12. mit seinem […]