Ein unglaublich vielseitiger Poetry Slam fand gestern abend in der Augsburger Kresslesmühle statt. Mit dabei waren Andivalent (München), nur schwerlich in eine Schublade zwischen Rap-Poet, Standup-Comedian und Prosa-Autor einzuordnen, Kabarettist und Slammer Grög! (München), der Slampoet und Hallensischer Slam Master Tobias Glufke und der blutjunge aber schon weitgereiste Thomas Spitzer (Regensburg). Diese – aber auch die freie Augsburger Liste sorgten für ein klasse Abend mit vielen Höhepunkten.
Thomas Spitzer aus Regensburg überraschte das Publikum mit einem Party-Track, dem „Park-Rap“. Er rappte über das Putzen in seiner Studentenwohnung und dem ungewohnten Gefühl, das es cool ist, seine Hood sauberzuhalten und das seine Oma nicht alt, sondern nur old-school sei… Ihm folgte Sarah Maria Nordt, die über Frau Schmidt und ihrem Dackel Herr Wiener eine Geschichte geschrieben hatte. Grög! aus München kann es nicht mehr aushalten – gerade jetzt im Frühling kommen die Pärchen wieder auf die Straße und halten unentwegt Händchen. Da muss man doch ausflippen – und das machte er dann auch! Einen ruhigeren Text brachte dafür Cornelia Koepsell zum Ende des ersten Blocks auf die Bühne: „Ich bin eine Streunerin“.
Der zweite Block startete mit Tobias Glufke aus Halle. Seine Version der Israeliten in der ägyptischen Gefangenschaft klang ganz anders, als man sie heutzutage normalerweise hört – aber sie ist dafür auch wesentlich amüsanter! Tief ins Humorfach hatte auch Thomas Laschyk gegriffen. Mit vielen kurzen Limericks empfiehl er sich für den Posten des neuen Außenministers Deutschlands… Andivalent (München) probte den modernen Minnegesang: „Mädchen, ich bekomm Karies und Diabetis, wenn ich an Dich denke – so süüüüüß bist Du!“ Natürlich ließ dies die Mädchenherzen im Publikum höher schlagen! Last but not least wurde Gerald Fiebig gelost, der mit mehreren Texten, darunter „Licht aus“ und „Dichter und Denker“, das Publikum begeistern konnte. Dennoch hatte Andivalent kein Problem ins Finale einzuziehen!
Im Battle der letzten Zwei standen sich dann Thomas Spitzer und Andivalent gegenüber. Thomas lästerte bestens über Mathematik-Studenten und provozierte diese mit szenetypischen Sprüchen: „Ey Mann, Deine Mutter dividiert durch 0!“ Auch Andivalent wollte provozieren und legte es darauf an, sich es gleich wieder mit den eben gewonnen Frauenherzen zu verscherzen. Doch weit gefehlt – sein charmanter Witz überzeugte auch diesesmal. Gewinner des Büchergutscheins von Bücher Pustet wurde also Andivalent, zweiter wurde Thomas Spitzer – für die beste Augsburger Performance (Schreibkladde und Stift von boeser Künstlerbedarf) wurde Cornelia Koepsell ausgezeichnet!
Gratulation für die Preisträger – es war ein toller, ein kurzweiliger Abend!
2 Responses
Hey. Guter Kommentar. Wieso lese ich den jetzt erst?
Viele Grüße nach Augsburg. War ein schöner Slam.
war nen super gig.