Vierzehnter Geburtstag des Augsburger Poetry Slams: Und alle waren gekommen, um das zu feiern! In der wieder restlos ausverkauften Kresslesmühle fanden sich eine bunte Schar an Poetinnen und Poeten ein. Darunter: Der bayerische Meister im Poetry Slam, Max Kennel (Bamberg), die Münchnerin Meike Harms und Dennis Schulz aus Heidelberg. Wieder gab es natürlich Lauschangriff-T-Shirts für alle Teilnehmer und für ein paar Glückliche im Publikum!
Michael Friedrichs machte den Start: Und er kann nicht klagen. Wie auch – schließlich hat man ja nicht von Geburt an alle Fähigkeiten, sondern muss sich das meiste erst aneignen. Zum Beispiel kann man das Klagen in der VHS lernen, an der Klagemauer – oder auch in Augsburg, wo man das besonders perfekt praktiziere. Doris Henning hatte ebenso Lyrik im Gepäck: „Mein Herzschlag macht Pause!“. Meike Harms aus München weiß wie der Hase läuft: Sie ist gerade 30 Jahre alt geworden und musste erleben, dass die diesjährigen Gratulationskarten bei ihr vermehrt auf die Gesundheit eingingen. Kein Wunder – denn in DEM Alter sei man ja jetzt definititv im Zustand der Vorverwesung… „Der meinige Zwiespalt“ wurde sogleich von Isolde Stephan vorgetragen: zwischen Warten und Starten bleibt die Hoffnung…
Nach einer kurzen Pause eröffnete Dennis Schulz die zweite Runde. Unter „Speeddating“ verstand er „verabreden unter Drogeneinfluss“, als ihm gesagt wurde, er glaube an den „Primat des Verstandes“, fühlte er sich als Affe beleidigt. Äußerst nette Sprachspiele zwischen Arschgeweih und Stringtheorie hatte der Heidelberg da mitgebracht. Ihm folgte Tanja Schössow. Sie hatte einen positiven, aufmunternden Text dabei. Wenn Dir auch das ganze Leben Dir wie ein großer Trott vorkomme, man hat doch noch in sich tief drinnen eine Flamme brennen! „Wie ich mich auf eine Reise begab, um mich selbst zu verlieren“ erzählte Max Kennel. Nach seiner Midlife-Crisis (direkt nach dem Abitur) machte er sich auf den Weg, um sich selbst zu erfinden. Sehr lustig! Letzter Slam-Kombatant des Abends war Thomas Laschyk der schon überall gewesen, aber noch nie überall wirklich war: „Der Flaneur“.
Im Finale trafen gleich drei Wettbewerber aufeinander: Meike Harms, Dennis Schulz und Max Kennel. Während Meike auf eine Lobhymne der Karotte setzte, thematisierte Dennis die kurze Zeit, die uns verbleibe und Dennis die moderne Lyrik. Tosender Applaus für alle Wettstreiter – aber Dennis Schulz konnte sich bei der Wiederholung der Abstimmung durchsetzen und wurde somit Sieger des Geburtstagsslams. Gratulation!
Alle Fotos wurden von Simon Schwager geschossen. Vielen Dank!
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