In dem mit dem Untertitel “Ein Handbüchlein zur Anleitung betreffend Gebrauchs und Herstellung von Nitro-Glycerin, Dynamit, Schießbaumwolle, Knallquecksilber, Bomben, Brandsätzen, Giften u.s.w., u.s.w.” versehenen Handbuch werden alle Fragen zur Herstellung von “revolutionären” Handwerkszeug beantwortet. Das Handbuch – heute würde es wohl in der Reihe “Jetzt helfe ich mir selbst!” erscheinen – erschien 1885 in New York.
“Ueber die Bedeutung, welche die moderne Sprengstoffe für die soziale Revolution in Gegenwart und Zkunft haben, braucht heutzutage nichts mehr gesagt werden. […] Dynamit hat sich bis jetzt im praktischen Gebrauche beim Bergwerksbetriebe, in Steinbrüchen, bei Tunnelbauten u.s.w. am besten bewährt. […] In der ganzen Kriegs-Chemie ist jetzt die Herstellung von Nitroglycerin das Wichtigste. […] Schwefelsäure (mindestens 48grädige) bekommt man beim Grossisten in Flaschen, die 9 Pfund enthalten. Salpetersäure (mindestens 66grädige!) kommt in 7-pfündigen Flaschen in den Handel. […] Die Mischung kann man in einem eisernen, inwendig emaillierten oder aber in einem Steingut- oder sonstigen gut glasirten Topfe vornehmen. […] Da heisst es nun aber, aufpassen; sonst geräth die Mischung in Flammen. Als ein warnendes Zeichen ist es zu betrachten, wenn gelblich-rothbraune Dämpfe aufsteigen. […] Da sinkt nun ein gelbliches Oel, welches schwerer als Wasser ist, auf den Boden. Das ist der gewünschte Stoff: Nitroglycerin. […] Nun denke man sich, diese Bombe wäre unter der Tafel einer schlemmenden Bankettgesellschaft plazirt gewesen, oder man hätte dieselbe durch’s Fenster geworfen – welch‘ eine herrliche Wirkung würde das gehabt haben!”
Mehr zu Johann Most.
One response
[…] Kurzbesprechung: “Revolutionäre Kriegswissenschaft” von Johann Most […]