Es ist schon immer wieder komisch. Ende Juli denkt man: Wow, solange Zeit findet kein Slam mehr statt! Und plötzlich – WUSCH – ist der Sommer vorbei und der September-Slam startet schon wieder die neue Saison. Und was für ein Start das war! Beim Lauschangriff in der Kresslesmühle ging es wieder knackig zu: Falk Dietrich kam zusammen mit Tilman Birr aus Berlin und Bernard Hoffmeister aus Düsseldorf bei uns vorbei. Und die offene Liste glänzte wieder mit souveränen Auftritten und tollen Texten!
Vögeln an Bäumen
Falk Dietrich (Berlin) glänzte mit Folge 287 seiner Serie „Zurück im Single-Leben“. Sie heißt „Theresa, es ist Zeit“ oder auch „Falk fickt den Baum“: Falk ist im Hitzeherbst in Berlin unterwegs. Aber es mangelt an Frauen. Er orientiert sich an dem guten alten Sprichwort: „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen!“ Und er fand eine Buche, stramm gewachsen und wunderschön… Ihm folgte Lydia Schwab mit einem „Gedanken eines Sommertages“: „Lass mich spielen mit den Füßen im Wasser / den Boden fühle ich noch früh genug“.
Theresa Klaus könnte die Welt umarmen: „Denk positiv verdammt! Sonst ist das Universum gegen Dich“, impft sie sich selber ein. Immer und immer wieder, bis sie es endlich selber glaubt. Aus Düsseldorf kam Bernard Hoffmeister vorbei. Er hatte einen Text zu einem recht seltenen Thema mitgebracht. Frauen. Und an seinen Lehrsatz, den er bei Tetris gelernt hatte: „Misserfolge stapeln sich, Erfolge lösen sich auf!“ Er hatte einen Slip in seinem Bett gefunden, der jedoch nicht seiner Freundin gehörte. Er besucht seine Exfreundin und gibt ihn zurück. Keine gute Idee…
Das Publikum wählte Bernard zum Sieger der ersten Vorrunde.
Orpheus und Cindy
Tanja Schössow eröffnete den zweiten Block und erzählte von ihren letzten Sommerurlauben: „Die Hölle mit Blumen“. Sie hatte einen Sprachurlaub in Spanien geplant. Herauskam Ballermann und Saufgelage vor ihrer Ferienwohnung. Auch der nächste Urlaub in einem All-Inclusive Hotel konnte sie nicht wirklich überzeugen. Zu Hause ist es doch am Schönsten! Sarah Maria Nordt stellte eine moderne Form von „Orpheus und Eurydike“ vor. Bei „Orpheus und Cindy“ verliebt sich der Starrapper in Cindy aus Marzahn und versucht sie aus der Vorstadthöllendisco zu befreien. Auch in der Neufassung: Von Happy End keine Spur!
Tilman Birr fragte sich, was sein Traumjob wäre. Verschiedene Jobs überlegte er sich – doch dann kam der Berliner auf die Idee: Kneipengast. Das ist seine Berufung! Michael Friedrichs erzählte ein modernes Mädchen. Es war einmal ein Prinz, der nicht König, sondern Müllkutscher werden wollte. Er bricht aus, findet Freunde – und rettet letztendlich sogar die Ehe seiner Eltern.
Was für ein versöhnliches Ende von der zweiten Vorrunde. Tilman Birr zog ins Finale ein.
Vorsprung durch Technik
Bernard Hofmeister startete mit einem Dada-Text, bei dem er Werbeslogans geschickt miteinander verschränkte und vermixte. Tilman Birr antwortete mit einer Ruhrpott-Version von „Die fabelhafte Welt der Amelie“.
Und der Gewinner: Tilman Birr! Gratulation!
Alle Fotos und auch das Video vom Finale wurden von Simon Schwager geschossen. Vielen Dank!
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