Am Freitag, den 16.12. war der letzte Augsburger Poetry Slam “Lauschangriff” in diesem Jahr in der Kresslesmühle zu erleben! Zusammen mit der Jam-Band “Jingle Beachrocker Bellz” wurde ein ganz besonderer Abend ermöglicht. Während die Autoren wie gewohnt im Wettkampf ihre Texte vorstellten, begleiteten und interagierten die Musiker mit den Poeten. Genauso spontan wie bei einer Jam Session wurde der Abend (und auch besonders die Autoren) von den beiden Vollblutmusikern Deniz Khan und Sebastian Guissani – beide Musiker bekannt auch von DipolX und Lab30 – musikalisch begleitet: 100% Freestyle!
Den Start machte Peter Knuhr mit seiner Shortstory “Er mal wieder”. Die Menschheit stirbt langsam aus, so Knuhr – und daran nicht ganz unbeteiligt scheint sein Nachbar, der sich weil er keine Menschen mehr aus Lehm schaffen kann, sich jetzt vielmehr auf Viren konzentrieren will… Ihm folgte sogleich Michael Friedrichs, der mit “Tote Krähe” und “Neulich auf der Landebahn” über Fortbewegungsmittel, die manchmal eben nicht für Tiere bremsen, berichtete.
Nachdem er sich durch das Schneechaos von Stuttgart nach Augsburg gestaut hatte, brachte der Stuttgarter Rudi Korbel, mehrere Texte, darunter mit “Die Welt ist ein riesiges Speiselokal” eine Einverständniserklärung zu dem großen Fressen und Gefressenwerden auf dieser Erde. Abschließend empfahl Margarete H. – wohl nicht ganz im Ernst gemeint – welche chronischen Krankheiten man sich anschaffen muss, um von der Praxisgebühr befreit zu werden…
Zweiter Block: Nach einem Freestyle von Denniz Khan zum Thema “Altersheim” (im Haus Sonnenschein geht echt die Post ab – Respekt!) folgte der Sieger des letzten Lauschangriffs: Stefan Heim. Auf dem “Traumschiff”, reimte er, gibt es sogar ein Picknick mit Reinhold Messner, und in dem Gedicht “Zebra” holt sich ebendieses seinen Lebenssinn wieder zurück. Einen ultra-assoziativen Strom von irgendwie zusammenhängenden Geschehnissen in Donauwörth machte die Prosa von Kilian Eberle aus. In einer aberwitzigschnelle Folge traten neben Ägyptenjoe, Körperklaus, Mustafa und der Freestylewolfgang auf. Sehr lustig!
Neu auf der Augsburger Slam-Bühne: Till Winkler, der drei Geschichten (gräßlich – traurig – weihnachtlich!) vorlas. Sein Fazit der letzten Geschichte: Weihnachtsgeschichten müssen so sein wie Zahnärzte – “sie müssen manchmal in einem bohren”! Letzter des Abends: Norbert J. S. Mayr, der wieder einen neuen Abschnitt aus seinem Roman “Betula und Soldanella auf der Suche nach dem größten Baum der Welt” vorstellte.
Im Finale trafen dann Stuttgart (Korbel) und Donauwörth (Eberle) aufeinander, das Kilian Eberle für sich entschied! Gratulation!
Kilian Eberle tritt ja nicht nur als Slammer auf – er organisiert auch zusammen mit Sebastian Kalchgruber in Donauwörth den dortigen Poetry Slam: Am 25.12. findet dieser sogenannteSprechreiz! übrigens zum vierten Mal statt. Als Location hält – wie auch letztes Mal – das Stellwerk her. Als Autoren haben sich bereits Andreas von der Hecken aus Stuttgart, Marlon Mai aus Donauwörth, Meister Eri G. aus Gremheim, Sebastian Kalchgruber aus Bäumenheim angemeldet. Im Anschluss an den Slam findet eine Jam-Session statt, bei der sich jeder auf bereitgestellten Instrumenten austoben kann, eine feste Crew ist aber auch vorhanden! Und um trockene Kehlen zu vermeiden stehen Bowle und Glühwein bereit!
Weitere Infos finden sich wie immer auf der Homepage des Lauschangriff-Slams: http://slam-augsburg.de
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