Am Sonntag, den 30.10. ab 21 Uhr gab es in der Kresslesmühle einen ganz besonderen Abend! Im Rahmen des “Festival der 1000 Töne” der Kresslesmühle präsentierte die Jam-Band “Beachrockerz” und ich als Moderator des Augsburger Poetry Slam “Lauschangriff” den “Internationalen Open Mic”. Die Beachrockerz – das sind Deniz Khan und Sebastian Guissani – beide bekannt auch von DipolX und Lab30.
Was man sich unter einem muskalischen Open Mic vorstellen kann? Das ist Literatur und Musik! Und genauso spontan wie bei einer Jam Session wurde der Abend (und auch besonders die Autoren) von den beiden Vollblutmusikern Deniz Khan und Sebastian Guissani musikalisch begleitet: 100% Freestyle!
Lasse Samström, frisch vom National Slam 2005 aus Leipzig eingeflogen, las über einen armen Schriftsteller „mit Fistelstimme“, der mit vollen Neid den erfolgreichen Slammern zusehen muss, wie die ihre Erfolge feiern. Traurig schreibt er alleine an seinem Schlüsselroman, während die Slammer sich über Freibier freuen! Ein Klasse Start für einen noch anhaltend starken Abend! Als zweiter Autor an diesem Abend: Michael Wenzel, der in seiner Story über ein Ehepaar in einem Bus mit einer durchdrehenden Heizung berichtete. Dazu passende Straßengeräusche und Sounds von den beiden Vollblutmusikern. Danach Ruth Schumacher aus Stuttgart, die verschiedene Liebesgedichte vorlas und während den Zwischenpausen die Beachrockerz gehörig forderte (ich sag nur Oboe, Saxophon, Piano und Kirchenglocken)!
Vor einer kleinen Pause freestylte Deniz und wusste tatsächlich auf das zugerufene Wunschthema „Hasenohren“ einiges zu rappen!
Dieter Walter startete den zweiten Block des Open Mics. Seine Kurzgeschichte über einen Punk im Altersheim spielt wunderbar mit dem Jugendwahn-Trend, und das man immer nur so alt ist, wie man sich fühlt. Köstlich! Dazu viele schöne musikalische Zitate aus der Punkrockgeschichte durch die Beachrockerz.
Nummer zwei: der Stuttgarter Rudi Korbel mit einigen Gedichten, zum Beispiel über die Jugendliebe zu einem Mädchen, das aussah wie Mireille Mathieu oder auch „Wiegelied für meine Liebste“.
Gerald Fiebig und Ibrahim Kaya lasen abschließend noch aus ihrem zusammen geschriebenen Langgedicht „Zweistromland“ und wurden dabei musikalisch wunderbar szenisch untermalt. Wieder zum Abschluss wieder Freestyle von Deniz Khan, der diesmal mit dem zugerufenen Wort „Tupperparty“ wirklich gefordert war. Gekonnt improvisierte er über eine Jugend, die dank Tupperware versaut war und selbst durch Flucht in die Seefahrt nicht von der ploppenden Dose wegkam.
Fester Plan: Solche Abende müssen wiederholt werden. Der Augsburger Slam ist unter der Adresse http://www.slam-augsburg.de zu erreichen – dort finden sich die aktuellen Termine, wie auch eine Möglichkeit sich zum Newsletter anzumelden.
No responses yet