Nach dem spontanen musikalischen Auftritt beim letztjährigen November-Slam hatten wir dieses Mal Jan Koch nicht als Slammer, sondern „nur“ als Liedermacher eingeladen. Er startete den Abend mit seinen einfühlsamen, zuweilen auch sehr komischen Songs bevor die erste Slammerin des Abends auf die Bühne kam. Sie war eine von insgesamt vier Slam-Neulinge – ein schönes Zeichen für den Augsburger Slam, da es beweist, dass die Slam-Szene sich bewegt, wächst und ständig auch erneuert.
So fand sich auch Jasmin Lay Haberzettl (Aschaffenburg) zum ersten Mal auf den Brettern der Augsburger Slam-Bühne in der Kresslesmühle wieder. „Komm schon, lass alles hinter Dir…“ erzählte die Geschichte eines Elefantens, der sich auf eine Ameise stellte. Er hatte natürlich leicht reden… Der Augsburger Zauberkünstler Alexander Merk erzählte in „Jacques, die laufende Hose“ von dem unsichtbaren Zauberassistenten, der die ganze Welt bereiste, letztendlich alles gesehen hatte – bis auf sich selbst. Aus Berlin war die Slammerin Peh angereist. In „Flatliners“ schilderte sie die Erfahrung, wenn man tot ist und seiner eigenen Beerdigung beiwohnt. Und der Pfarrer weiß nichts besseres, als zu erwähnen, das man immer nett und pflichtbewusst gewesen war… Reinhard Gammel machte den Abschluss vom ersten Block und knöpfte sich in Gedichtform die „Orte des Grauens“ in Augsburg vor: „Maximilianstraße“, „Bahnhofstraße“ und „Milchberg“.
Peh zog ins Finale ein.
Die zweite Runde wurde nach einer kurzen Pause von dem Slam-Debütanten Peter Liska eröffnet, der in einer amüsanten Kurzgeschichte erzählte, wie er zu unermesslichen Reichtum geraten war und somit Privatier wurde. Ebenfalls eine Premiere hatte der Kameruner Dimitri Armand Tekgueka Nanfa, der gerade in Augsburg studiert. Sehr charmant las er ein Liebesgedicht vor, das jedoch seine Begeisterung für Elektrotechnik nicht verhehlen konnte: „Du bist meine Stabilisatorin!“
Simon Felix Geiger kommt aus Freiburg – und er feierte seinen 25. Auftritt in seiner Slam-Karriere in Augsburg. Er hatte zwei Texte im Köcher und beide schoss er treffsicher ab: „Warum ich so bin wie ich bin“ und „Abnabelungsprozess von Eltern“ (die pikanterweise als Gäste auch im Publikum saßen).
Peter Knuhr war der letzte ausgeloste Slammer an dem Abend. Er las eine schöne Kurzgeschichte von einem Hasen in seinem Stall – und seinem verzweifelten Fluchtversuch…
Simon Felix Geiger wurde ins Finale geklatscht!
Das Finale
Peh startete und „packe meinen Koffer und mach mich auf den Weg“ und Simon antwortete mit „Heimkommen – Fremdfühlen“. Jedes Mal tosender Applaus. Beide gleich gut! Das Jury-Publikum konnte und wollte sich nicht entscheiden und beschloss, einen harmonischen Doppelsieg zu verleihen – somit Champagner und Büchergutschein von Pustet an beide Finalisten. Dimitri Armand Tekgueka Nanfa bekam den „Best Local“-Preis von boesner. Gratulation an alle Sieger!
Weitere Bilder (wie in diesem Blogbeitrag von Thomas Makkos und Simon Schweiger, der übrigens auch in seinem eigenen Blog über den Slam geschrieben hat) in meinem Picasa-Folder.
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