Gestern abend waren Julius Fischer und Christian Meyer mit ihrem „The Fuck Hornisschen Orchestra“ in der Augsburger Kresslesmühle. Schon seit Monaten hatten wir versucht, einen Termin in der Spoken Word-Reihe des Lauschangriffs zu finden – für Januar hatte es dann final geklappt. Die beiden Jungs sind Kult in der Slam-Community und touren gerade durch die Republik. Folgend ein kurzer Bericht und für alle, die den tollen Event verpasst haben oder noch einmal nacherleben wollen auch drei Videos von dem tollen Abend!
Als Julius Fischer, der „dicke Junge aus der Zone“, beschloss eine Band zu gründen, wollte er einen eindringlichen, einen provokanten, einen aufrüttelnden Namen: „THE FUCK“ sollte es fortan von seinem T-Shirt prangen. Offensichtlich komplizierter wurde die Geschichte als er seinem Kompagnon, dem zarter besaiteten Christian Meyer, Mitspracherecht gewährte. Meyer, der Alexander Marcus Typ der Slam Szene, dessen musikalischen Wurzeln sich in Tanz- und Singveranstaltungen zur Befreiung von Geist und Seele erahnen lassen, bevorzugte den Namen HORNISSCHEN. Das ORCHESTRA steht laut Ihrer Website für Pompösität und Pathos.
In dem Song „Lottototokiosk“ spürt man diesen Pathos, der garniert wird mit Weltschmerz und feinsinniger Kapitalismuskritik. Natürlich urkomisch verpackt:
Julius Fischer kommt ja eigentlich von der Poetry Slam-Bühne. So liess er es sich auch nicht nehmen, seinen „Heath Ledger“-Text zu lesen:
Grandios war auch das unglaublich breite musikalische Repertoir das die beiden Songwriter-Anarchisten performten. Von harmonisch von der Gitarre begleiteten Liedern, über Rap und A capella bis zu Techno-Beats war an dem Abend alles vertreten. Techno? Ja auch das. Folgend: „Wir weinen am Liebsten im Sitzen“!
Weitere Einblicke gibt es unter der MySpace-Seite des The Fuck Hornisschen Orchestra.
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