Beginnend in diesem Jahr habe ich ja neben dem monatlich stattfindenden Augsburger Poetry Slam Lauschangriff auch eine Soloreihe für Spoken Word-Künster gestartet. Bis Ende des Jahres werden alle zwei Monate Slammer aus dem Umfeld des Augsburger Slams ihr Solo geben. Nach dem Duo k.u.k. (bestehend aus Frank Klötgen und Wehwalt Koslovsky), der Literaturkabarettistin Sarah Hakenberg kam jetzt der Münchner Slammer und Kabarettist Georg Eggers – a.k.a. Grög! – zu uns nach Augsburg. Grög! hat sich auf hunderten von deutschen, österreichischen und schweizer Poetry Slams (und natürlichen mehreren Auftritten auch in Augsburg) auf die Suche nach der menschlichen Vernunft in der Zeit zwischen Koitus und Exitus gemacht. Das Ergebnis stellte er gestern abend unter dem Titel „Wo denken Sie hin?“ als ein abendfüllendes literarisches Kabarett-Programm in der Kresslesmühle vor.
Seien wir einmal ehrlich – haben wir uns nicht alle schon einmal die wirklich großen Fragen des Lebens gestellt:
- Wer wollte eigentlich unsere Geburt? Irgendein Gott? Die Eltern? Unsere Krankenkasse? Wir selbst? Gar niemand?
- Ob der Kevin heute still, wohl bei Tische sitzen will?
- Welche katastrophalen Folgen hat die Rückbesinnung zweier Eltern auf ihre Kernkompetenz als kinderloses Ehepaar für eine als Ich-AG aufgezogene Kinderbraterei?
- Warum sind Händchen haltende Liebespaare die Geißel des Weihnachtseinkaufs?
- Wie lässt sich mit einer Tube Klebstoff grausame Rache an lauten Laubbläsern nehmen?
Die neue Reihe der neoliberalen Märchen stieß auf viel Freude. Endlich werden die Kinder nicht mehr über die wahren Verhältnisse im Leben getäuscht, sondern dürfen hören, wie es wirklich da draußen in der Welt zugeht. Ein wunderbarer Kommentar auch zu der aktuellen Wirtschaftskrise und den Verfechtern des Egoismus Eigenverantwortung im freien Markt.
Aber natürlich fehlten auch nicht seine Tierisch tragischen Gedichte, wie zum Beispiel das von dem „Butt“:
Ein klasse Abend.
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